Reisetag: 069
Gemeinsam mit den Gästen Darrel (70, England) und Erik (32, Finnland) fuhr ich heute hinaus in die Berge für eine Wanderung namens „Die Höhle von Fortaleza“. Nach knappen 2 Stunden Fahrt stiegen wir in dem kleinen Bergdorf „Santa Lucia“ aus und schlängelten uns an einigen Gärten entlang in die Natur. Wir waren umgeben von einer wundervollen Berglandschaft und hatten einen wolkenlosen Himmel mit Sonnenwetter.
Wir trafen auf einige Deutsche und gelangten nach circa einer Stunde zu einigen Höhlen, die wir inspizierten. Einige Zeit später stießen wir auf den Namensgeber der Route: die Höhle von Fortaleza, ein halbmondförmiger Tunnel in einem riesigen Felsen. Davor wurde kurz zuvor ein Bus mit Schweden ausgekippt, die, wie uns der Reiseführung erzählte, einige Wochen eine Busreise durch diese Insel machten.
Zu diesem Zeitpunkt lagen noch 2 Stunden Wanderung vor uns, der letzte Bus nach Las Palmas sollte jedoch ebenfalls in 2 Stunden abfahren. Wir hatten für die Wanderung bisher jedoch schon dreimal so lang gebraucht und waren uns somit sehr unsicher, ob wir den Bus schaffen würden. Wir schlugen somit eine Abkürzung ein, hielten den Daumen hinaus und wurden nach 10 Minuten von zwei sehr freundlichen Schwestern eingesammelt, die von dieser Insel stammten, das Radio aufdrehten und laut mitsangen. Wir hatten viel Spaß! Sie brachten uns in eine große Stadt, von der aus wir mit einem Bus nach Las Palmas fahren konnten.
Dort angekommen kauften wir uns ein Eis und setzten uns an den Strand. Gemeinsam sprangen wir in der Abenddämmerung in‘s Meer und genossen die Abkühlung. Im Hostel kochte ich mir ein leckeres Abendessen und entspannte mich von dem aufregenden Tag.
Kurz vor Mitternacht zogen Darrell, Erik und ich anlässlich Eriks letztem Abends los und Darrell führte uns in eine Bar namens „Motown“, die mir sehr gut gefiel. Auf einer kleinen Bühne performte ein junger Spanier, der zu seiner Gitarre bekannte Lieder sang und sogar über einen Looper verfügte – ein wirklich talentierter Sänger. Die Bar war sehr liebevoll eingerichtet und wir konnten sogar einen Sitzplatz ergattern. Es stellte sich heraus, dass die Eltern des Sängers ebenfalls im Publikum saßen und ihrem Sohn zujubelten; sein letztes Lied war an die beiden gerichtet.
Wir zogen weiter in eine Stammbar des Briten: Texas. Er kannte das Besitzer-Pärchen sehr gut und stellte uns vor. Wir unterhielten uns mit den beiden Briten und lernten noch einen anderen Engländer kennen, der seit 40 Jahren auf der Insel lebt. Diese 52 Jahre alte Bar war vor allem geschichtsträchtig. Überall an den Wänden konnte man alte Fotos sehen, jahrzentealte Kameras, Holzschränke, Flaggen, Souvenirs und und und – ein sehr uriger Ort. Eine Fanta später standen wir wieder auf der Straße und machten uns um kurz vor 2 Uhr auf den Rückweg zum Hostel, in dem wir alle erschöpft von solch einem langen Tag in die Federn fielen.