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Die unruhige See im Westen

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Reisetag: 46

Es hatte wieder begonnen allgemein stürmischer zu werden – für die gesamte Insel war eine Unwetterwarnung ausgehängt worden. Aus diesem Grund erklärte sich Tomaš heute dazu bereit, mich zu meiner Bushaltestelle zu fahren, damit ich den steilen Hang bei diesem Wetter nicht mit meinem schweren Gepäck hinter mich bringen musste. Oktawia hatte mich noch ermutigt, einige Lebensmittel und ein Stückchen von meinem Kuchen mit zu nehmen und so war noch eine weitere Tüte hinzugekommen – übrigens genau die Gleiche, die ich durch Koras Mission verloren hatte 😅

Nach wehmütigem Abschied von den Katzen, der Landschaft, dem Haus und Oktawia, brachte mich ihr Mann also ein paar Dörfer weiter zur Haltestelle, wo er noch mit mir wartete, bis der Bus heran rollte und ich mich auch von ihm verabschieden musste. Die Busfahrt dauerte knappe 40 Minuten und brachte mich an den westlichsten Punkt der Insel, Porto Moniz, an dem ich bis zum 20.02. in einem kleinen 8€ Hostel leben werde.

Das Hostel ist, wie meine Unterkunft in Funchal, eine Jugendherberge der Regierung, für die man ausschließlich auf einer dafür vorgesehenen Website Zimmer reservieren kann. Das Hostel in Porto Moniz ist jedoch um einiges kleiner, verfügt dafür aber über eine besser ausgestattete Küche.

An der Rezeption begrüßte mich Daiana, eine sehr freundliche Mitarbeiterin, mit der ich mich auf Spanisch unterhielt. Da ich noch keine weitere Unterkunft hatte und schon am 24.02. weiterfliegen sollte, fragte ich sie, ob sie nachfragen könne, ob in der Herberge in Funchal im Anschluss meines Aufenthaltes hier noch ein Bett frei sei. Diese bietet sich gut an, da sie über eine gute Anbindung an den Flughafens verfügt und ich bereits dort war. Sie konnte für mich zumindest bis zum 22.02. reservieren und meinte, mit etwas Glück könne ich bis zum Ende bleiben.

Im Anschluss gab sie mir meine Zimmerschlüssel und teilte mir erfreulicherweise mit, dass ich das 4er Zimmer Zeit meines Aufenthaltes nur für mich allein hätte. Ich bezog mein Zimmer und Bett, räumte alles in die Schränke und machte nach der kurzen Nacht erst einmal einen kurzen Mittagsschlaf, bis ich hinaus ging, um die Stadt zu erkunden.

Der Regen konnte mir nichts anhaben: Ich lief zu einem ausgeschilderten Aussichtspunkt im Westen der Stadt und bestaunte die hohen Klippen und grünen Berge. An den in die Felsen eingelassenen Schwimmbecken stand ich bestimmt 30 Minuten und beobachtete gespannt, wie sie von dem heftigen Wellengang überschwemmt wurden. Die See war durch den Sturm ziemlich unruhig. Das konnte zwei Touristen jedoch nicht davon abhalten, die Badestätten zu betreten und dann überrascht vor den tosenden Wellen weg zu rennen, die sie fast mitgerissen hätten – das Spektakel hab ich zufällig sogar in dem Moment gefilmt 😅 Mal abgesehen von den beiden, war die Stadt durch das Unwetter wie ausgestorben.

Als sich die Sonne in einer Regenpause kurz zeigte, erschien ein wunderschöner Regenbogen über dem Meer, der immer intensiver zu strahlen begann. Auf dem Rückweg steuerte ich noch alle 3 verfügbaren Supermärkte an, um für die nächsten Tage über Essenvorräte zu verfügen und testete im Hostel begeistert die Röstmaschine für mein Brot.

Kurz vor dem Zubettgehen sollte ich meine, äußerst lauten, Nachbarn des Nebenzimmers hören, die sich laut stark unterhielten, Musik hörten, Videos schaute und sich allgemein verhielten, als sei das Hostel ihr privates Zuhause. An dieser Stelle sei angemerkt, dass es kurz vor Mitternacht war und es sich um ein Pärchen handelte, welches weit über 50 gewesen sein dürfte. Eben dieses Pärchen weckte mich durch lautstarkes Poltern auf dem Gang um 6:30 Uhr des nächsten Tages!

Trotz allem kann ich mich sehr glücklich schätzen, für 8€ pro Nacht ein Zimmer nur für mich allein zu haben. Die Küche war ebenfalls immer leer, wenn ich sie zu benutzen wünschte.

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