Reisetag: 053
Heute war es endlich so weit: Es ging auf nach Gran Canaria! Nachdem ich mich nun endgültig von der Jugendherberge in Funchal verabschieden musste, frühstückte ich ausgiebig in einem nahegelegenen Café und nahm im Anschluss den Shuttle Bus zum Flughafen. Zu meiner Verwunderung kostete diese Fahrt 6,40€, obwohl ich sonst immer 1,95€, 2,60€ oder maximal 3€ für diverseste Busse hatte bezahlen müssen.
Eine knappe Dreiviertelstunde später wurde der völlig überfülle Bus vor dem Flughafen ausgekippt und ich suchte auf der Anzeigetafel meinem Check-In Schalter – insgesamt gab es über 30!! Mein Flug sollte um 14:00 Uhr gehen, ich war bereits kurz vor 11:00 Uhr da. Aus diesem Grund musste ich noch reichliche anderthalb Stunden warten, bis ich einchecken konnte. Im Anschluss nahm ich die Rolltreppe nach oben zu den Gates und stellte mich an eine unfassbar lange Schlange zur Kontrolle der Bordkarten an. Diese Kontrolle funktionierte mittels automatisierten Schranken, ausgestattet mit einem Scanner und einer ki-generierten Frau, die den Vorgang erläutert. Danach wartete schon die nächste Schlange auf mich: Sicherheitskontrolle.
Witzigerweise traf ich hier die zwei Menschen der Tour am Freitag wieder, mit denen ich mich so gut verstanden hatte – ihr Flieger ging eine Stunde vor meinem.
Als auch diese Station des Flughafens angehakt war, sah ich mich ein wenig in den Geschäften und Duty-Free Läden um, kaufte mir eine kleine Stärkung und begab mich, als das Gate bekanntgegeben worden war, zu Ausgang Nummer 7. Ein Bus brachte uns zu unserem Flugzeug, das um einiges kleiner war, als ich es vermutet hatte. Es hatte nicht einmal “richtige” Turbinen, die Propeller glichen eher denen eines Helikopters. Der kleine Flieger hatte Doppelsitze und ich saß am Fenster, in der vorletzten Reihe – ohne Nachbar.
Pünktlich um 14:00 hoben wir ab und ich genossen den Ausblick die ganzen 1,5 Stunden Flug über. Zu meiner Überraschung erhielt jeder vom Flugbegleiterpersonal ein Getränk, ein Sandwich und einen Schokoriegel. Außerdem gab es ein internes Netzwerk mit Musik und Filmen, welches frei zur Verfügung stand. Nach einiger Zeit entdeckte ich die ersten Inseln am Horizont. Wir überflogen Teneriffa und den Norden Gran Canarias bis wir auf dem östlichen gelegenen Flughafen landeten. Ein Großteil der Fluggäste erhielt direkt auf dem Rollfeld ihr Handgepäck, welches im Bauch des Flugzeugs verstaut gewesen war, der Rest des Gepäcks wurde wie gewohnt später auf der Gepäckrückgabe übergeben.
Meinen Rucksack fand ich erst nach panischer Suche und Nachfrage beim “Wo ist mein Koffer”-Schalter: natürlich war er wieder beim Sperrgepäck gelandet, obwohl ich ihn als normales Gepäck hatte einchecken können, und natürlich war er nicht auf dem Sperrgepäck Band auf dem ich vorher bereits nachgesehen hatte. Auch die Suche nach den Bushaltestellen gestaltete sich als ziemlich ausgiebig, aber schließlich saß ich im richtigen Bus in Richtung “Las Palmas”. Der Chef des Hostels, in dem ich als Freiwilliger für den nächsten Monat arbeiten würde, hatte mir genauestens beschrieben, wie ich zum Hostel gelangen konnte, und so war ich nach einem kurzen Fußmarsch endlich angekommen.
Ich wurde vom Chef und einem Freiwilligen freundlich begrüßt und herum geführt und bezog zunächst, für die folgenden 3 Nächte, ein Bett in einem Mehrbettzimmer der Gäste. Zu diesem Zeitpunkt waren nämlich noch 2 Freiwillige im Hostel, die einige Tage später abreisen würden, mich und einen weiteren Neuen aber noch einlernen sollten. Insgesamt läuft das Hostel nämlich mit nur 4 Freiwilligen, die für ihre Arbeit kostenlos hier leben dürfen.
Ich packte aus, lernte die restlichen Freiwilligen und eine sehr freundliche Irin kennen, ging einkaufen und sah mir den Sonnenuntergang am Strand an. Zu dem ist es nämlich nur ein 2 minütiger Fußweg und ich werde vermutlich jeden Tag mindestens einmal dieses Privileg genießen und den Wellen beim brechen zusehen.