Reisetag: 052
Heute war nicht nur mein letzter ganzer Tag auf Madeira, sondern auch mein letzter Community Hike auf dieser schönen Insel.
Bevor ich zum Abholpunkt laufen konnte, musste ich mein gesamtes Hab und Gut zusammenpacken, aus meinem Doppelzimmer auschecken und in ein 4er-Zimmer des selben Hostels einchecken. Um kurz nach 9:30 Uhr machte ich mich dann auf den Weg zu dem Treffpunkt, von dem ich und zwei weitere Menschen von Jule abgeholt werden sollten. Auf dem Hinweg querte ich einen Marathon von dem ich vorher nichts mitbekommen hatte – so etwas scheint hier öfter organisiert zu werden.
Neben Jule, einer deutschen Urlauberin und Nomadin, saß ich noch mit Svantje, einer deutschen Erasmus Freiwilligen, die das Selbe wie Katharina macht, und Valentina, einer Russin, die seit vielen Jahren in London wohnt, im Auto. Ich übernahm für Jule die Navigation und wir machten uns auf in den Norden. Nach knapp einer Stunde Fahrzeit und viele sehr enge, steile Straßen später waren wir am Anfangspunkt der Wanderung angekommen, an dem der Rest der großen Gruppe bereits auf uns wartete.
Die geplante Wanderung hieß: Levada do Caldeirão Verde und sollte eine der schönsten Wanderung sein, die ich hier auf Madeira hatte erleben dürfen.
Die Wanderung führte zu Beginn entlang an liebevoll hergerichteten Teichen und schlängelte sich dann allmählich in den Wald bzw. Dschungel hinein. Nach einigen Treppenstufen wanderten wir bis zum Ende der Route auf einem schmalen Weg neben einer Levada. Rechterhand ging es hunderte Meter nach unten und der Ausblick bot riesige, grüne Gipfel und Urwald, soweit das Aufe blickte.
Auf der Wanderung trafen wir auch auf mehrere tunnelartige Höhlen, die zum Teil sehr lang, schmal, niedrig und nass waren. Im Gänsemarsch manövrierte sich unsere riesige Gruppe mit Hilfe von Taschenlampen hindurch. Auch auf einige Wasserfälle sollten wir treffen, aber der letzte Wasserfall auf der Wanderung sollte uns allen am meisten die Sprache verschlagen.
Der bestimmt 100 Meter lange Wasserfall speiste einen türkisfarbenen kleinen See und lockte einige Wanderer zum Baden. Wir machten eine Paise und ich kam in’s Gespräch mit Sabine, einer deutschen Meeresbiologin, die hier auf Madeira an einem Forschungsprojekt beteiligt war. Auf diesem Hike lernte ich allgemein überdurchschnittlich viele Deutsche kennen: Richard, Alex und Konstantin, drei Freunde und digitale Nomaden aus Berlin, zu meiner Freude einen Physiker und viele andere.
Wir nahen genau den gleichen Weg zurück und waren nach anstrengenden 5 Stunden wieder am Ausgangspunkt, der über ein Café verfügte, in dem sich viele niederließen.
Fix und fertig fuhren wir gemeinsam zurück nach Funchal und Valentina, Jule und ich planten, gemeinsam ein Restaurant aufzusuchen, da wir alle hungrig waren. Wir ließen uns in einem kleinen Lokal auf der berühmten, bunten Restaurantstraße “Santa Maria” nieder und genossen alle drei den für Madeira berühmten schwarzen, frittiertem Degenfisch mit Banane und Maracuja – eine köstliche Spezialität.
Es gesellten sich noch weitere Menschen vom Hike und eine Freundin von Valentina dazu und wir steuerten in Anschluss eine kleine Bar an, vor deren Türen auf der Straße eine Samba Party begonnen hatte. Einige Musiker spielten tolle Musik und viele Menschen feierten und tanzten dazu. Das war ein wirklich toller letzter Abend!